Der korrekte Autokauf

Die Probefahrt war okay, der Preis stimmt – dieser soll Ihr Nächster sein. Was ist beim richtigen Autokauf zu beachten?

In den meisten Haushalten ist das Auto der teuerste Gegenstand – es geht also um viel Geld. Damit Sie beim Kauf keine teuren Fehler machen, sollten Sie einige Punkte beachten.
Das Inserat

Was in der Anzeige des Verkäufers steht, muss stimmen. Das gilt neben der Fahrleistung insbesondere für die Unfallfreiheit des Fahrzeugs. Nehmen Sie Sachverhalte, die Ihnen wichtig sind, mit in den Vertrag auf – andernfalls sind Sie im Streitfall beweispflichtig. Ein Ausdruck des Inserats ist hilfreich als Gedächtnisstütze.

Der Vertrag

Kaufen Sie niemals ein Auto ohne schriftlichen Vertrag! Kontrollieren Sie, dass alle Angaben in dem Vertrag tatsächlich auf das Auto zutreffen, das Sie Probe gefahren sind. Denn rechtlich gesehen kaufen Sie das Auto aus dem Vertrag, und nur das! Prüfen Sie daher die Fahrgestellnummer. Wenn der Verkäufer nicht mit dem Halter identisch ist, muss er eine Vollmacht des Besitzers vorweisen können.

Der eigentliche Kauf

Entgegen landläufiger Meinung ist der Autokauf mit der Unterschrift keineswegs abgeschlossen. Endgültig gekauft ist ein Auto erst dann, wenn Sie Papiere und Schlüssel erhalten haben und dem Verkäufer im Gegenzug den vollständigen Betrag übergeben haben.

Notwendige Papiere

Gekauft wird das Auto, auf das sich die Papiere beziehen. Die Fahrgestellnummer aus den Papieren muss also mit der am Auto zusammenpassen. Die notwendigen Papiere sind:

Die Zulassungsbescheinigung Teil II (der ehemalige Kfz-Brief).
Wenn das Auto angemeldet ist: Die Zulassungbescheinigung Teil I (der ehemalige Kfz-Schein).
Wenn das Auto abgemeldet ist: Die Abmeldebestätigung.
Bei Fahrzeugen, die älter als drei Jahre sind: Die Bescheinigung der letzten Hauptuntersuchung.
Bei Fahrzeugen, die baulich verändert wurden: Eine ABE (Allg. Betriebserlaubnis) für alle Zubehörteile, die nicht in den Zulassungsbescheinigungen eingetragen sind.

Angemeldet, abgemeldet

Ist das Auto angemeldet, hat der Käufer in der Regel eine Woche Zeit, das Fahrzeug auf sich zuzulassen.
Ein abgemeldetes Auto birgt Risiken für den Käufer, da es nicht (dauerhaft) versichert ist. Zudem beinhaltet ein Kurzzeitkennzeichen nur eine Haftpflichtversicherung. Es liegt also in Ihrem Interesse, das Fahrzeug schnellstmöglich auf Ihren Namen zuzulassen. Die dazu notwendigen Papiere sind Ihnen beim Kauf ausgehändigt worden – Sie benötigen nur noch die Bestätigung Ihrer Versicherung.
Ob an- oder abgemeldet: Ein Autokauf ermöglicht Ihnen, die Versicherung zu wechseln oder die Konditionen neu zu verhandeln. Nutzen Sie diese Möglichkeit um Geld zu sparen.

Ist es ein Unfallwagen?

Niemand kauft gerne einen Unfallwagen. Falls doch, möchte man hierfür einen Preisnachlass haben. Das Gleiche gilt für Autos, die als Mietwagen, als Taxi oder als Behördenfahrzeug gedient haben. Leider weisen die neuen Fahrzeugpapiere nur den jeweils letzten Besitzer aus. Ob der Wagen davor als Mietwagen gelaufen ist, verliert sich in Bezug auf die Papiere ab dem zweiten Besitzer. Hier müssen Sie nachfragen. Eigentlich müsste der Besitzer des Wagens von sich aus darauf hinweisen, falls der Wagen ein Unfallauto ist. Weitere Auskünfte muss er jedoch nicht aktiv geben. Fragen Sie also genau nach der Vorgeschichte des Autos und lassen Sie es sich schriftlich zusichern – Lügen darf der Vorbesitzer in keinem Fall.

Kauf im Ausland

Manche Autos sind im Ausland günstiger als bei uns. Das gilt beispielsweise für klassische britische Roadster, die auf der Insel günstiger als hierzulande sind. Das gilt auch für ganz normale Gebrauchtwagen wie einen VW Polo, der in Spanien billiger zu erstehen ist. Um an ein solches Auto zu gelangen, ist ein gewisser Aufwand nötig. Für viele klassische Autos gibt es spezialisierte Händler, die Ihnen das gewünschte Fahrzeug suchen, es importieren und zugelassen vor die Haustür stellen. Dieser Service kostet natürlich, aber weniger als man denkt. Anders verhält es sich beim Eigenimport eines „normalen“ Gebrauchtwagens. Hier gelten für das jeweilige Ausfuhrland unterschiedliche Bedingungen. Das kostet Zeit, Geld und Nerven. Die Recherche nach den geforderten Papieren ist dabei nur ein Teil des Aufwandes, weshalb hier keine generelle Empfehlung ausgesprochen werden kann.

Vorsicht bei …

Der hohe Preis für ein Auto lockt leider auch Betrüger an. Einen Überblick über die häufigsten Betrugsmethoden finden Sie im Ratgeber Sicherheit:

Was Sie nicht machen sollten:

Zahlen Sie niemals den Kaufpreis als Vorkasse! Eine geringe Anzahlung bei Vertragsunterzeichnung ist okay, aber der Autokauf ist ein Zug-um-Zug-Geschäft: Auto gegen Papiere, Schlüssel und Dokumente. Alles andere ist unseriös!
Papiere können gefälscht werden, das gilt für die des Fahrzeugs oder des Verkäufers. Fälschungen sind schwer zu erkennen. Im Zweifel lassen Sie die Finger von dem Wagen, oder Sie konsultieren einen Gutachter.
Zahlen Sie niemals für einen Vermittler, der sich auf Ihre Anzeige meldet. Seien Sie auch bei angeblichen Seriositäts-Bescheinigungen sehr vorsichtig. mobile.de ist lediglich Mittler zwischen Käufer und Verkäufer – sollten Sie per Mail eine solche Bescheinigung erhalten, ist diese gefälscht!

Informationen zum Thema gibt es auch bei „Sicherer Autokauf im Internet“, einer Initiative von mobile.de mit dem ADAC, Autoscout 24 und der Polizei.

Geldübergabe

Der Kauf oder Verkauf eines Autos von Privat hat einen kritischen Punkt: die Geldübergabe. Selten hat man so viel Bargeld bei sich. Deshalb: Die zweitbeste Lösung ist es, wenn sie bei der Geldübergabe nicht alleine sind. Am sichersten ist jedoch, wenn die Übergabe des Geldes direkt in einer Bank stattfindet.
Was Sie auf keinen Fall tun sollten: Bargeld über Western Union oder über einen anderen Bargeldtransfer-Service transferieren! Um große Bargeldsummen zu vermeiden, können sie auch Drittanbieter wie EasyCarPay nutzen, die es ermöglichen, den Kaufbetrag zu hinterlegen.

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